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Silence Space und Leadership Festival 2019

Autorenbild: Valerie VoggenreiterValerie Voggenreiter

Aktualisiert: 4. Dez. 2019


“The time of the ‘hero’ is over” (Steve Wadell, 2015)


english version below

Bevor das Jahr zu Ende geht möchten wir noch von einer prägenden Erfahrung berichten. Anfang Oktober begaben wir uns wieder auf eine Reise. Als Silence Hosters und Space Holders war es eine große Bereicherung, Teil des Leadership Festivals 2019 zu sein. Dieses fand für die ersten beiden Tage in den alten Filmstudios BUFA in Berlin statt, welches sich neu erfunden hat und nun unter dem Motto Soul, Soil & Society seinen Teil zu einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung beiträgen möchte. Für den letzten Tag ging es ins ländliche Gefilde – nach Rothenklempenow, ein Start-up village in Mecklenburg-Vorpommern. Doch zunächst möchten wir euch das LSF näher bringen.


Das LSF 2019 war eine sehr lebendige dreitägige Veranstaltung mit über 90 Teilnehmer*innen gemischter Altersklassen aus aller Welt. Hier versammelten sich globale Visionäre unter anderem aus Polen, Rumänien, USA, Italien, Deutschland und vielen mehr, mit dem Ziel, neue Paradigmen der Führung in verschiedensten Sektoren zu formulieren. Es wurde kollektiv versucht neue Wege hin zu einer neuen Geisteshaltung bezüglich inklusiver Führung in diesen Sektoren zu ebnen. Die Menschen dieser bunten Gruppe waren:

  • Change Agents & Knowledge Worker aller Art

  • Politiker*innen auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene

  • junge Menschen, die sich für die Zukunft und den Planeten einsetzen

  • IT-Führungskräfte und Community Builder

  • Unternehmen der VR & AI-Branche

  • Projekte zur Neuerfindung der Landwirtschaft

  • Kreative & Künstler*innen

  • Student*innen des Lebens

Das Konzept von LSF ist von der Einsicht getrieben, dass wir es uns nicht länger leisten können, Business Impact als etwas zu betrachten, was nebenbei geschieht. Der Wunsch ist es, gemeinsam etwas Größerem zu dienen als dem reinen Profit - und diese Entscheidung in jedem Handeln in unserer Arbeit und in unserem Geschäft zu erfüllen. Die Veranstaltung hangelte sich entlang der Theory U, welche von dem Autor und Dozenten Otto Scharmer vom Massachusetts Institute for Technology (MIT) im Jahr 2007 entwickelt wurde. Die Prinzipien dieser Theorie sollen politischen Führer*innen, Beamten und Beamtinnen, sowie Managern helfen, unproduktive Verhaltensmuster der Vergangenheit zu durchbrechen, die sie daran hindern, sich in die Perspektiven der Bürger*innen und ihrer Kunden bzw. Kundinnen einzufühlen. Denn häufig finden diese sich in ineffektiven Entscheidungsmustern wieder. Aus der Denkschule der Theory U entstand das Presencing Institute, welches sogenannte Innovationslabore gestaltet, Kapazitätsaufbauprogramme bereitstellt und weltweit Aktionsforschung durchführt, um tiefgreifende gesellschaftliche Innovationen zu unterstützen und zu skalieren. Es gestaltete das LSF2019 maßgeblich mit und es war bereichernd, von der Theorie in die Praxis zu tauchen. Das Festival war unterteilt in:

1. Tag

Downloading: Was ist im sozialen Feld? Nach dem Willkommen stellten wir einander vor, richteten unseren Blick auf unser Innenleben und machten uns bewusst, was uns hierhergebracht hat, tauschten uns darüber aus und definierten, was für jede*n Leadership in der heutigen Zeit bedeutet. Die ersten Stunden liessen viel Raum für das Spüren. Wir lernten uns kennen und teilten unsere Intentionen.

2. Tag

Seeing / Sensing & Presencing: Was sehen wir? Was spüren wir? Und wie kommen wir ins Jetzt, um in unsere volle Kraft zu kommen? Hier präsentierten die Sprecher*innen ihre transformativen Business-Modelle, welche geprägt waren von Empathie, Solidarität, Aufklärung und Inklusivität. Silence Space hatte die Ehre diesen Tag abzuschliessen.

Fanny, Simon und Valerie sprachen über die Kraft und Vorteile, die Stille in diesen Zeiten tiefgreifender, systemischer Veränderungen mit sich bringt und leiteten damit den Solo Visioning Walk ein: Jede*r verbrachte Abend und Nacht in Stille und Fasten.

3. Tag

Crystalising & Prototyping: Wie können wir kollaborieren? Wie können transformative Räume entstehen, um Taten walten zu lassen, die systemische Veränderungen einleiten? Wir kreierten einen Mikrokosmos für das Neue und bereiteten uns vor, unbekannte Gefilde zu beschreiten. Aftab Omer, Präsident der Meridian University in Kalifornien, teilte mit uns seine Erfahrungen zu seinen Bestrebungen, transformative Gemeinschaften entstehen zu lassen, die Wandel leben und inspirieren. Ein prägnanter Punkt war, sich seiner Sehnsüchte bewusst zu werden und nach innen zu lauschen ihnen zu streben. Wir haben ein großes Privileg, dass wir diese verfolgen und ausleben dürfen. In diesem Kontext war es rührend, einem Gedicht von Rainer Maria Rilke zu Lauschen:

"Lass Dir alles geschehn: Schönheit und Schrecken. Man muss nur gehn: kein Gefühl ist das fernste. Lass Dich von mir nicht trennen. Nah ist das Land, das sie das Leben nennen."

Am Abend machten wir uns auf nach Rothenklempenow.

4. Tag

Hier konnten wir Prototypen des Wandels im Start-Up-Bereich der Landwirtschaft kennenlernen und noch einmal spannenden Vorträgen u.a. zu konventioneller Landwirtschaft und über die Geschichte des Geldes aus der Perspektive von Martin Cisielski der School of Nothing, lauschen. Ausserdem lernten wir von der über 80 jährigen, ehemaligen Bürgermeisterin des Ortes zu der Geschichte der Landwirtschaft und Machtverhältnissen in der Region. Es war wunderbar die ökologisch betriebenen Flächen zu durchkreuzen, Wildkräuter zu sammeln und den Erfolg der Start-Ups zu sehen. Ausserdem war Erntedankfest an dem sonnigen Sonntag und wir halfen etwas mit bei der Ernte. Am frühen Abend durften wir in den schönen Gemäuern des Hofes Rothenklempenow das wieder Ende einleiten und hielten einen 1.5 stündigen Workshop zu Stille und dem Paradigmenwechsel, den sie anstoßen kann.


Unsere Neugierde auf das LSF wurde durch den Aufruf geweckt, das Event mitzugestalten. Da wir uns im Feld der Nachhaltigkeit auf wissenschaftlicher Ebene mit Stille beschäftigen, sowie im nachhaltigen Wirtschaften mit Stille aktiv sind, begegneten uns die Theory U und neue Modellen von Führung bereits vorab. Mit dem LSF tat sich eine Veranstaltung auf, wo das Theoretische seine Anwendung findet und ausdrücklich dazu einlud, mitzugestalten. Also bewarben wir uns, um einen Silence Space Workshop zu halten und der Stille in diesem Kontext Raum zu schenken. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und machten inspirierende Bekanntschaften. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal herzlich den Organisator*innen und allen interessierten Teilnehmer*innen danken, die uns wieder einmal bestätigten, wie wichtig und wohltuend es ist, der Stille Raum zu geben in transformativen Prozessen und diese mit ihrer Hilfe kreativ zu gestalten. Wir haben den Rahmen der Veranstaltung sehr geschätzt. Es war keine gewöhnliche Konferenz, sondern versuchte, die traditionellen Strukturen durch interaktives, wie das Einbringen von Poesie und Tanz, zu lockern. Dadurch bekommt das Neue mehr Raum sich zu entfalten. Wir freuen uns auf weitere Kollaboration in der Zukunft!

Insbesondere ermutigend war ein Teil des Beitrags von Aftab Omer, der angelehnt an unseren Beitrag am Vorabend daran erinnerte, dass wir alle eine Muttersprache gemeinsam haben: Stille.



Before the year comes to an end, we would like to share with you a profound experience. At the beginning of October we went on a journey again. As Silence Hosters and Space Holders it was a great enrichment to be part of the Leadership Festival 2019. This took place for the first two days in the old film studios BUFA in Berlin, which has reinvented itself and now contributes under the motto Soul, Soil & Society its part to a sustainable social development. For the last day we went to rural areas - to Rothenklempenow, a start-up village in Mecklenburg-Vorpommern. But before we go into detail, we would like to introduce you to the LSF.


The LSF 2019 was a very lively three-day event with over 90 participants from mixed ages from around the world. Here, global visionaries gathered, among others from Poland, Romania, USA, Italy, Germany and many more. We all came with the goal to find and formulate new paradigms of leadership in different sectors. Collective efforts have been made to pave the way for a new attitude towards inclusive leadership in these different sectors. The people of this colorful group were:

• Change Agents & Knowledge Workers of all kinds

• Politicians at European, national and local level

• young people who are committed to the future and the planet

• IT executives and community builders

• Companies in the VR & AI industry

• Projects to reinvent agriculture

• Creative & Artists

• students of life


The concept of LSF is driven by the insight that we can no longer afford to consider business impact as something that happens as a side effect. The desire is to work together for something greater than pure profit - and to fulfill that decision in every action in our work and in our business. The event took place along the Theory U, which was developed by author and lecturer Otto Scharmer of the Massachusetts Institute for Technology (MIT) in 2007. The principles of this theory are intended to help political leaders, civil servants, and managers break through unproductive patterns of behavior, which in the past have prevented them from feeling empathetic with the perspective of citizens and their customers, and thus with themselves. Often, they find themselves in ineffective decision-making patterns. Out of the school of thought of the Theory U emerged the Presencing Institute. It co-designs so-called innovation labs, provides capacity building programs, and conducts action research worldwide to support and scale deep societal innovation. It was co-creating the LSF2019, and it was enriching to experience the process from theory into practice. The festival was divided into:

Day 1

Downloading: What's in the social field?

After the welcome, we introduced each other, focused on our inner lives, and made aware of what brought us here, exchanging ideas and defining what each leadership means today.

Day 2

Seeing / Sensing & Presencing: What do we see? What do we feel and sense? And how do we get into the present to come into our full power?

Here, the speakers presented their transformative business models, which were characterized by empathy, solidarity, enlightenment and inclusiveness. Silence Space had the honor to end this day. Fanny, Simon, and Valerie talked about the power and benefits that silence brings in these times of profound systemic change.

Day 3

Crystalising & Prototyping: How can we collaborate? How can transformative spaces emerge to carry out acts that initiate systemic change?

We created a microcosm for the new and prepared to go unknown realms. Aftab Omer, president of the Meridian University in California shared with us his experiences about his quest to create transformative communities that live and inspire change. A touching moment was, when we connected with our intrinsic longings and our privilege to strive for them. In this context, it was wonderful to listen to a poem by Rainer Maria Rilke:

"Let everything happen to you: beauty and terror.

You just have to go: no feeling is final.

Don't let yourself lose me.

Near is the country

that they call life."

And so we went to the country side - to Rothenklempenow.

Day 4

Here we were able to get to know prototypes of change in the start-up area of agriculture and once again had exciting lectures and lively activities. We listened to a talk about conventional agriculture and its consequences on biodiversity, followed by the history of money and leadership from the perspective of the head of the School of Nothing. In addition, we learned from the over 80-year-old former mayor of the village about the history of agriculture and power relations in the region. Afterwards, it was wonderful to wander through the organic fields, to collect wild herbs and see the success of the start-ups. Thanksgiving took place on that sunny Sunday and we helped a little with the harvest. In the early evening we were invited to hold a 1.5 hour workshop on silence and the paradigm shift that it can be initiate. This contribution finished the official event.


Our curiosity about LSF was aroused by the call to help shape the event. Since we are dealing with silence in the field of sustainability on a scientific level, as well as being active in sustainable business management, we have often dealt with the Theory U and new models of leadership. Now an event was opened with the LSF, where theory finds its application and invited to participate. We applied to hold a Silence Space Workshop in order to bring a silent dimension in this context, too.

We were warmly welcomed and made inspiring acquaintances. Once again, we would like to thank the organizers and all interested participants at this point. They confirmed once again how important and beneficial it is to give silence space in transformative processes and to make them creative with their help. We highly appreciated the setting of the event. It was not a usual conference but tried to loosen the structures by interactive features, like bringing in poetry and dance. We look forward to collaborating in the future!

Particularly encouraging was the contribution on Day 3 by Aftab Omer, referring to our input on the previous evening that we all have one mother tongue in common: silence.


Fotos by Wojciech Kozlowski

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